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Bericht Geschubse und Gedrängel in Schulbussen

Viele Eltern haben ein großes Problem: der Schulbus sei immer viel zu voll. Viele Schüler müssten stehen und wenn der Fahrer mal heftig bremsen muss, dann könnten sich die Schüler auch leicht verletzen.

Esterau Grundschule in Holzappel, es ist viertel nach eins, der Schulbus in Richtung Langenscheid schließt die Türen. Drinnen sind Kinder im Alter zwischen zehn und 16 Jahren. Ein Teil dieser Schüler kann sitzen, der Rest muss stehen, weil einfach keine Sitzplätze mehr frei sind. Oder aber es quetschen sich drei bis vier Schüler auf einen Doppelsitz. Diese Situation ist keine Ausnahme.
Wolfgang Weber ist der Mann, der letzte Woche bei uns angerufen hat und Vater der zehnjährigen Lilith. Er beschreibt die tägliche Schulbus-Situation wie eine „Legebatterie“, in der die Kinder sitzen.

Genau dieses Gequetsche im Bus ist seiner Tochter zum Problem geworden: Lilith ist in einem überfüllten Bus auf dem Nachhauseweg bei einem Bremsmanöver gegen die Sitze geprallt. Ergebnis: blaue Flecken – zum Glück nicht mehr. Aber es hätte auch schlimmeres passieren können. Detlef Oster, Pressesprecher der Kreisverwaltung Rhein-Lahn, sieht das Problem mit dem überfüllten Schulbus recht locker: „Die Busse sind wahrscheinlich deshalb so voll, weil es so viele Schüler gibt zur Zeit. Es wird irgendwann mal abnehmen, aber im Augenblick sind sie so voll.“ Und gerade weil die Busse so voll sind, würde es eigentlich schon reichen, zu den Spitzenzeiten, wenn besonders viele Schüler unterwegs sind, wie zum Beispiel morgens und mittags, zusätzliche Busse einzusetzen. Aber das hält Detlef Oster nicht für notwendig: „Wenn die Busse in der Regel über Land fahren, sind sie wahrscheinlich eher leer. Ich sehe das mal betriebswirtschaftlich. Wenn die Schüler drin sind, sind die Busse eher voll. Jetzt frage ich Sie, wenn Sie Busunternehmer wären, würden Sie dann deswegen noch die doppelte Anzahl von Bussen anschaffen? Da es heute nur übers Geld geht und nur über privatwirtschaftliches Denken und betriebswirtschaftliches Denken, ist die Frage damit eigentlich klar beantwortet.“

„Wir haben uns dran gewöhnt“


Mit anderen Worten: die Wirtschaftlichkeit steht vor der Sicherheit der Schüler. Das Geschiebe, Gedränge und auch das Risiko, dass im Schulbus vielleicht doch irgendwann mehr passiert, wird also bleiben. Die Eltern fordern mehr Sicherheit auf dem Schulweg. Aber dass sich was ändern wird, ist eher unwahrscheinlich. Und sogar die Schüler resignieren schon. Die zehnjährige Lilith sagte im LDR-Interview: „Wir Haben uns jetzt dran gewöhnt“.



 
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